Die Freinde von Schiller

Hiedas Poem von Schiller verzählt uns von zwooi Freinde, wo sich völlich vertraue. Ene will en bös Könich kaputt tun, weerd awer gefang, doch därreft drei Tooche frei bleiwe, um etwas ganz wichtiches fertich kriehn. Sein Freind bleibt im Gefängnis beim Könich bis der anner zurück kommt — wenn net, soll ear sterwe. 

Trotz Stoorrem, Flut unn Räuber hält der Mann sein Versproch unn kommt im letzt Moment retuar. Der König iss dodamit tief bewecht, ei der iss dann von so en echte Freindschaft seahr beindruckt unn tut dann die zwooi noch begnädiche.

Botschaft: Woohre Freindschaft unn Treu könne sellebst das Herz von en Tyrann veränner. 

Zum heutigen 266. Geburtstag von
Friedrich Schiller, geboren am
10. November 1759, gestorben 09.Mai 1805. Er war deutscher Dichter, Philosoph, Historiker und Arzt
:

Die Bürgschaft

Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich
Möros, den Dolch im Gewande;
Ihn schlugen die Häscher in Bande.
»Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!«
Entgegnet ihm finster der Wüterich.
»Die Stadt vom Tyrannen befreien!«
»Das sollst du am Kreuze bereuen.«

»Ich bin«, spricht jener, »zu sterben bereit
Und bitte nicht um mein Leben,
Doch willst du Gnade mir geben,
Ich flehe dich um drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
Ich lasse den Freund dir als Bürgen,
Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen.«

Da lächelt der König mit arger List
Und spricht nach kurzem Bedenken:
»Drei Tage will ich dir schenken.
Doch wisse! Wenn sie verstrichen, die Frist,
Eh du zurück mir gegeben bist,
So muß er statt deiner erblassen,
Doch dir ist die Strafe erlassen.«

Und er kommt zum Freunde: »Der König gebeut,
Daß ich am Kreuz mit dem Leben
Bezahle das frevelnde Streben,
Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit,
Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit,
So bleib du dem König zum Pfande,
Bis ich komme, zu lösen die Bande.«

Und schweigend umarmt ihn der treue Freund
Und liefert sich aus dem Tyrannen,
Der andere ziehet von dannen.
Und ehe das dritte Morgenrot scheint,
Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint,
Eilt heim mit sorgender Seele,
Damit er die Frist nicht verfehle.

Da gießt unendlicher Regen herab,
Von den Bergen stürzen die Quellen,
Und die Bäche, die Ströme schwellen.
Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab,
Da reißet die Brücke der Strudel hinab,
Und donnernd sprengen die Wogen
Des Gewölbes krachenden Bogen.

Und trostlos irrt er an Ufers Rand,
Wie weit er auch spähet und blicket
Und die Stimme, die rufende, schicket,
Da stößet kein Nachen vom sichern Strand,
Der ihn setze an das gewünschte Land,
Kein Schiffer lenket die Fähre,
Und der wilde Strom wird zum Meere.

Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht,
Die Hände zum Zeus erhoben:
»O hemme des Stromes Toben!
Es eilen die Stunden, im Mittag steht
Die Sonne, und wenn sie niedergeht
Und ich kann die Stadt nicht erreichen,
So muß der Freund mir erbleichen.«

Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut,
Und Welle auf Welle zerrinnet,
Und Stunde an Stunde entrinnet.
Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut
Und wirft sich hinein in die brausende Flut
Und teilt mit gewaltigen Armen
Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.

Und gewinnt das Ufer und eilet fort
Und danket dem rettenden Gotte,
Da stürzet die raubende Rotte
Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort,
Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord
Und hemmet des Wanderers Eile
Mit drohend geschwungener Keule.

»Was wollt ihr?« ruft er, für Schrecken bleich,
»Ich habe nichts als mein Leben,
Das muß ich dem Könige geben!«
Und entreißt die Keule dem nächsten gleich:
»Um des Freundes willen erbarmet euch!«
Und drei mit gewaltigen Streichen
Erlegt er, die andern entweichen.

Und die Sonne versendet glühenden Brand,
Und von der unendlichen Mühe
Ermattet sinken die Kniee.
»O hast du mich gnädig aus Räubershand,
Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land,
Und soll hier verschmachtend verderben,
Und der Freund mir, der liebende, sterben!«

Und horch! da sprudelt es silberhell,
Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen,
Und stille hält er, zu lauschen,
Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell,
Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell,
Und freudig bückt er sich nieder
Und erfrischet die brennenden Glieder.

Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün
Und malt auf den glänzenden Matten
Der Bäume gigantische Schatten;
Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn,
Will eilenden Laufes vorüberfliehn,
Da hört er die Worte sie sagen:
»Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen.«

Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß,
Ihn jagen der Sorge Qualen,
Da schimmern in Abendrots Strahlen
Von ferne die Zinnen von Syrakus,
Und entgegen kommt ihm Philostratus,
Des Hauses redlicher Hüter,
Der erkennet entsetzt den Gebieter:

»Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet’ er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.«

»Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht
Ein Retter willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blutge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue.«

Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet,
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,

Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
»Mich, Henker!« ruft er, »erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!«

Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen für Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär,
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen.

Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: »Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen,
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn,
So nehmet auch mich zum Genossen an,
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte.«

Blutwoorscht = Morcilha

In der zwooisproichige Gechende von Rio Grande do Sul unn Santa Catarina, in Südbräsilje, ei do nennt ma’ die “morcilha de sangue” die Blutwoorst. Sie weerd mit Schweinblut, Speck unn Geweerze gemacht. Nh dem Koche iss sie fest, kann geschnitt werre unn gehöert zu der kalte Woorstsorte Kategorie.

Awer net nur hier kennt ma’ so etwas: Viele Esskulture in der Welt honn ihre eichne Version davon. Von der Hunsrück-Gebeerche unn die Palz in Deitschland bis Katalonje, in Spanje, von der Britische Insle bis Osteuropa zeicht sich, wie Mensche üwerall mit Kreativität alles vom Tier nutze unn in gutes Esse verwännle.

Blutwoorst unn Lewerwoorst uff Sauerkraut (der Mut anderer, CC BY-NC-SA 4.0).
Bild aus dem Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS).
Kataloonische Blutwoorst
(RSlastic, CC0)
Bild aus dem Digitalen Wörterbuch der Deutschen Sprache (DWDS).

Nas zonas bilíngues de alemão-português do Rio Grande do Sul e de Santa Catarina, no sul do Brasil, a antiga morcilha de sangue é conhecida pelo nome alemão “die Blutwoorst” (“Blutwurst” no alemão padrão). Esse embutido tradicional é feito com sangue suíno, toucinho e temperos, passando por um processo de cozimento até se tornar firme, pronto para ser fatiado e apreciado como um frio.

Não se trata apenas de uma herança local: muitas culturas gastronômicas ao redor do mundo têm sua própria versão desse preparo. Da região montanhosa do Hunsrück e do Palatinado, na Alemanha, à Catalunha, na Espanha, das Ilhas Britânicas ao Leste Europeu, a ideia de aproveitar todos os ingredientes, mesmo os miúdos, do animal e transformá-los numa comida saborosa mostra como a criatividade culinária das pessoas é de fato universal.

Theaooter in unser Sproch?!

LÍNGUA – Theooter alswie Widerstann unn Feier von der klenre Sproche (Minderheitensprachen)

Das Festival LÍNGUA in Portugal

Das LÍNGUA – Festival Internacional de Teatro em Línguas Minoritárias iss en zwooijähriches Theooterfestival im Theatro Gil Vicente in Barcelos, Portugal. Die zwette Ausgab hot vom 7. bis 10. Juni 2024 statt gefunn.

Die zentroole Idee: Wenn en Sproch verschwinndt, verliert ma’ net nuar Wörter, awer en ganzes kulturoolles Erbe. Theooter weerd so zu en’m Weerrekzeich von der Erinnrung, vom Widerstann unn von der Lewenskraft – sei es in earnste Stücke orrer im Humoar.

Meh Informatione unn Hinnergrund:

Inspiration für Bräsilje: Riograndenser Hunsrückisch

Das internationoole Beispiel feshrt uns zu der Froch: Wie könne mear Theooter nutze, um unser Riograndenser Hunsrückisch (hunsriqueano riograndense) se stärke?

Mear sinn mit der Sproch mündlich uffgewachs, reich on Geschichte, Sprüche unn Humoar, awer meahrst ohne Schrift. Die Bühne kann dann ganz uff das Platz im Publikum sin, um Sichtbarkeit unn Stolz se schaffe unn zeiche.

Hier sinn zwooi lokale Beispiele im Süd von Bräsilje

Hier en Froch on die Leser

Hot jemand von eich schon emmol en Theooterstück in unsrem Dialekt gesiehn?


O Festival LÍNGUA em Portugal

O LÍNGUA – Festival Internacional de Teatro em Línguas Minoritárias é um evento bienal realizado no Theatro Gil Vicente, em Barcelos (Portugal). A segunda edição aconteceu de 7 a 10 de junho de 2024.

A proposta do festival é clara: quando uma língua desaparece, não se perde apenas a fala, mas todo um patrimônio cultural. O teatro, nesse contexto, é uma ferramenta de memória, resistência e vitalidade, seja em peças dramáticas ou no humor.

Mais informações e histórico:

Inspiração para o Brasil: Riograndenser Hunsrückisch

Esse exemplo internacional nos leva a refletir: como podemos usar o teatro para valorizar o nosso Riograndenser Hunsrückisch (hunsriqueano riograndense), língua regional do Sul do Brasil?

Crescemos com esse idioma na oralidade, rico em histórias, ditos e humor, mas quase sempre sem tradição escrita. O palco pode ser o espaço ideal para dar visibilidade e orgulho a essa herança linguística.

Exemplos locais no Sul do Brasil

Aqui vai uma pergunta final ao leitorado deste blog:

E você, já assistiu a uma peça ou apresentação em Riograndenser Hunsrückisch? Comente!

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Mein Löwezoohn-Saloot

Hier iss en Foto von mein noh dem berühte französische Kochmeister Jacques Pépin–Salat mit Löwezoohn, inspiriert von Lyon, Frankreich awer mit mein eichner Idee.

Mein Löwezoohn-Saloot | Minha salada de dente-de-leão

Jedes Mol sin ich üwerrascht, wie gut der Löwezoohn-Saloot schmeckt!

Das Mol honn ich der Speck doorrich portugääsische Woorst gewächselt, klen geschnitt unn im Airfryer nächstwie knusprig geloss. Ich honn Sardelle in Öl gehol (hier in der USA seahr leicht se finne unn ooch günstig!) …. awer die rote Schlott-Zwiwwelcher, ei die honn ich leider hiedas Mol vergess rentun.

Wie immer viel frischer Knuwloch rdngetun, gut Oliveöl aus Spanje unn Rotweinessig unn en dunkler grober Senf benutzt. Dann statts Croutons (unser Brotbrochsle) honn ich frisch gelwe Bobbacher in Weerfelcher geschnitt unn im Airfrier rengetun unn gebrot…. ei das Kürbische honn ich dann noch direkt aus unsrem Gemüse-Goorte ewe geerndt, genau sowie der Löwezoohn-Blätter.

Oh Mensch nochmole… es hot jo so gut geschmeckt, ei enfach himmlich!!!

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Toda vez que preparo essa salada (já fiz até com ovo frito), fico impressionado com o seu sabor! Dessa vez troquei o velho toucinho (que hoje em dia virou moda chamar de “bacon” no Brasil) por linguiça portuguesa …. picada e deixada quase crocante na airfryer. Usei anchovas comuns em óleo (tão fáceis e baratas de achar aqui nos EUA!) — mas só que desta vez acabei me esquecendo da cebolinha vermelha tipo chalota.

Aqui está minha salada de dente-de-leão inspirada na do chef de cozinha Jacques Pépin e na tradição de Lyon, região de origem dele na França …… mas é claro com meu próprio toque, neste caso.

Como sempre, coloquei bastante alho fresco, usei meu bom azeite espanhol, vinagre de vinho tinto e mostarda integral escura. No lugar dos croutons (os mesmos Brotbrochsle que se usa na Schmier de óvos), entrou abobrinha amarela fresquinha, que cortei em cubinhos e assei no airfrier…. aliás abobrinha colhida direto na nossa horta, assim como o dente-de-leão que utilizei.

Nossa, mas que delícia … ficou assim de um outro mundo!!!

Kritik, Macht und historische Asymmetrie

Über Bücher wie L’imposture décoloniale

Vor kurzem erschien auf Französisch das Buch L’imposture décoloniale: Science imaginaire et pseudo-antiracisme (2020, neue Ausgabe 2023). Geschrieben wurde es von Pierre-André Taguieff, einem Philosophen und Ideenhistoriker, bekannt für seine Arbeiten über Rassismus, Antisemitismus und politische Ideologien. Das Werk versteht sich als scharfe Kritik am sogenannten „dekolonialen Denken“, das der Autor als imaginäre Wissenschaft und als Pseudo-Antirassismus beschreibt. Eine portugiesische Übersetzung, sowei ich weiss, ist bisher nicht erschienen.

Wenn ich solche Bücher lese, sehe ich sofort ein Muster. Sie sind sehr stark darin, die Übertreibungen, Widersprüche und Schwächen sogenannter „dekolonialer“ Bewegungen zu zeigen. Es gibt tatsächlich Fälle von überhitzter Rhetorik oder vereinfachter Theorie – und ein Teil der Kritik ist leicht nachvollziehbar.

Doch was mir auffällt, ist die historische Asymmetrie: Als früher der Status quo galt, in dem Minderheiten nicht als vollwertige Bürger gesehen wurden, sondern nur in benachteiligten Positionen existieren durften, hörte man selten eine so scharfe Kritik. Strukturelle Ausgrenzung, institutioneller Rassismus und kulturelles Schweigen galten als Normalität, fast nie als „Betrug“ oder „Impostur“.

Heute aber, wenn diese bisher unsichtbaren Stimmen Raum und Anerkennung fordern, nennt man sie radikal, gefährlich oder pseudowissenschaftlich. Das frühere Schweigen wurde als neutral akzeptiert; der heutige Protest dagegen gilt als Bedrohung.

Das zeigt weniger etwas über das Wesen der dekolonialen Bewegungen, sondern mehr über die Schwierigkeit des dominanten Denkens, eine unbequeme Wahrheit zu akzeptieren: Der klassische „Universalismus“ war nie wirklich universell. Er spiegelte vor allem die Sicht derjenigen wider, die die Machtposition hatten.

Wenn also Bücher wie dieses von „Impostur“ sprechen, dann zeigen sie vielleicht ungewollt etwas anderes: das Unbehagen gegenüber jenen, die nicht länger unsichtbar bleiben wollen. Die Irritation liegt nicht nur in den Übertreibungen, sondern auch darin, dass diese Stimmen endlich hörbar sind.

Schlusswort:

Am Ende ist das Wort „Impostur“ vielleicht nur die Reaktion derer, die fürchten, ihr Monopol auf die Stimme zu verlieren.

Sobre livros como A impostura decolonial

Recentemente foi publicado em francês o livro L’imposture décoloniale: Science imaginaire et pseudo-antiracisme (2020, nova edição 2023), escrito por Pierre-André Taguieff, filósofo e historiador das ideias conhecido por seus estudos sobre racismo, antissemitismo e ideologias políticas. A obra se apresenta como uma crítica contundente ao chamado “pensamento decolonial”, que o autor classifica como ciência imaginária e pseudo-antirracismo. Até o momento, que eu saiba, não há tradução em português.

Quando me deparo com obras desse tipo, noto logo um padrão. Elas são bastante eficazes em mostrar exageros, contradições e falhas de certos discursos chamados “decoloniais”. O leitor percebe que há, de fato, casos de retórica inflamada, simplificações teóricas e ativismos que beiram a caricatura. É fácil concordar com parte dessa crítica.

Mas o que me chama a atenção é a assimetria histórica: quando vigorava o status quo em que minorias não eram reconhecidas como agentes plenos dentro do Estado democrático, mas apenas toleradas em posições desfavoráveis, raramente víamos esse mesmo tom de denúncia. Naquele contexto, a exclusão estrutural, o racismo institucional e o apagamento cultural eram tratados como normalidade, quase nunca como “fraude intelectual” ou “impostura moral”.

Agora, quando vozes historicamente silenciadas reivindicam espaço e reconhecimento, essas tentativas passam a ser descritas como ameaça, radicalismo ou pseudociência. O que antes era silêncio imposto era aceito como neutro; o que agora é contestação ruidosa é tachado de perigoso.

Isso revela menos sobre a essência dos movimentos decoloniais e mais sobre a dificuldade que o pensamento dominante tem em admitir um fato incômodo: o chamado “universalismo” clássico nunca foi de fato universal. Ele refletia, sobretudo, a visão do grupo que ocupava a posição central de poder.

Portanto, quando obras como esta falam de “impostura”, talvez estejam revelando, sem o querer, o desconforto diante de quem já não aceita permanecer invisível. O incômodo não está apenas nos exageros das novas vozes, mas no simples fato de que essas vozes finalmente se fazem ouvir.

Conclusão:

No fundo, chamar de “impostura” aquilo que nasce das margens pode ser apenas a reação de quem teme perder o privilégio de falar sozinho.

Alegrador, alegrante …

Manchmol tun neie Wörter enem im Sinn von nichts voarkomme …

In viele Sproche entstehn jo Wörter noh feste Mustre. Manche weerke gleich ganz verstännlich, ooch wenn se goornet benutz werre. So passiert das ooch im Bräsiljoonische, im Portogääsische unn sogoor in annre von der romanische Sproche. Hier sinn zwooi Beispiele davon: alegrador unn alegrante. Die zwooi tun sich reguläer vom Verb alegrar (“fröhlich mache”) ableite. Doch wie verbreidt sinn se tatsächlich? Wörterbücher, literarische unn relischiöse Texte alswie Vergleiche mit annre Sproche zu selwiche sprochliche Familjegruppe gehörend gewe uns en differenzierte Antwort – unn tun uns jo zu Reflexion inloode üwer wo die Grenze von sprochliche Norme echt unn genau lehn.

Wörterbuchbeleche

  • Priberam: alegrador = “wear orrer was erfreit”.
  • Priberam: alegrante = “was erfreit orrer geeichnet iss, Freid se bereite”.
  • Infopédia bestäticht alegrador.
  • Dicio feahrt alegrador ebfalls uff.
  • Dicionário inFormal enthält alegrante mit Beispiele aus der reguläer Umgangssproch.

Beispiele in reale, existente Texte

  • Ciberdúvidas:
    “…fresquinho, leve, aromático, alegrador, todo alma!”
  • Universität Coimbra: alegrador im literarischen Kontext.
  • Carmelitas:
    “…no encontro alegrante com o Ressuscitado.”
  • Fátima:
    “…a morte amorizante, vivificante e alegrante…”

Parallele in romanische Sproche

  • Kastilhoonisch: alegrador, alegrante.
  • Kataloonisch: alegrador, alegrant.
  • Italienisch: rallegrante iss heitztooch sprochlich seahr oft benutzt, doch rallegratore tut net so oft voarkomme.
  • Französisch: égayant (Partizip Präsens, “erfreind”) unn égayeur (net zu oft).
  • Rumänisch: îmbucurător (“erfreind”) unn îmbucurant (net oft).

Reflexion

Was sääht uns das grood üwer Sproche? Wenn der Mensch fähich iss, neie Wörter ohne Ploonung voarsebringe – Wörter, wo gleich verstännlich funktioniere unn in reoole Situatione kommuniziere könne –, dann zeicht das, dass die Grenze von sprochliche Norme net stock starr sinn. Norme fixieren, was “gültich” iss, doch das schöpfrische Potentiool von der Sproche geht weit drüber rauszus.


Observações em português

Quando palavras surgem do nada na cabeça da gente …
Este artigo discute duas palavras do português que surgiram na mente do autor num certo contexto mas aparentemente do nada – alegrador e alegrante. Elas parecem naturais, derivadas do verbo alegrar, mas nunca antes foram detectadas em lugar algum. No entanto, consultas em dicionários, buscas por exemplos literários e religiosos e comparações feitas com outras línguas românicas mostram que elas sim são claramente existentes e legítimas, muito embora, certamente na língua portuguesa, um tanto raras.

Registro em dicionários

Exemplos em textos reais

Paralelos em línguas românicas

  • Espanhol: alegrador, alegrante.
  • Catalão: alegrador, alegrant.
  • Italiano: rallegrante, rallegratore.
  • Francês: égayant, égayeur.
  • Romeno: îmbucurător, îmbucurant.

Conclusão

Alegrador e alegrante não são invenções arbitrárias, mas seguem parâmetros linguísticos internos do indivíduo. Inclusive, neste caso, elas estão registradas em dicionários, aparecem em literatura e religião e têm paralelos claros em outras línguas românicas. São raras, mas perfeitamente legítimas.

Wohear stammt das Wort Kalifornje?

Uarsprung unn Bedeitung vom Wort “Califórnia”, wie ma’ es im Süd vom Land Bräsilje schon längst kennt.

Host du dich schon mol drüwer üwerleht, was die echte Bedeitung von “Califórnia” iss, wolle ma’ soohn, ei wie es benutzt weerd im Noome von dem bekannte jäahrliche riograndenser “Califórnia da Canção Nativa” Festival? Ich kann es bescheid kloor losse, das iss keh nordamerikoonisches importierter Modismus. Naja, das alles gesooht, mache ma’ dann hier weiter …

1. Wohear dann kommt das Wort? Das, wo ich in unser Platt wie “Kalifornje” buchstabiere; wo im Kastilhoonisch unn im Englische “California”, ei in dem Fall ohne der schriftliche Akzent; unn dann im Bräsiljoonisch “Califórnia”, hier mit dem Akkut-Akzent?

Das Wort “California” (genau so schriftlich buchstabiert) kommt esrst ganz zurück im Joahr 1510 in enem kastilhoonische Ritter-Roman, so wie en „conto literário”, voar, ei unner dem Titel: “Las Sergas de Esplandián”. Dort woor Kalifornje en reich Insel mit en Könichin, wo “Calafia” gehesst hot. Die Könichin woor üwerstarrek unn hatt mit kriechrinne Froohleit gelebt. Der Name “Calafia” kommt seahr wahrscheinlich aus dem arabische Wort “kalifa” (uff Deitsch: Kalif), wo en muslimischer Herrscher bedeidt.

2. Spanjer nenne en Platz in Amerika “California”

Alswie spanische Welt-Exploratore um 1530 das earst mol bei der Reschion, wo heitztooch “Baja California” genännt iss, oonkomm sinn, im Land, wo heitztooch Mexiko genännt iss, honn die gegloobt, sie härre die mytische Insel echt gefunn. So hot das Land dort der Name “California” krieht. Später woor ooch das Gebiet, wo heitztooch der US-Bundesstoot Kalifornje iss, in Vereinichte Stoote von Amerika, ebfalls der seleiche Noome krieht.

3. Was bedeidt “Califórnia” in Südbräsilje?

Im süd von Bräsilje, voar allem im Bundesland Rio Grande do Sul, benutzte die Leit das Wort “Califórnia” schon lang bevoar dem heitztooch bekannte traditionoolle gausche Musikfestival. Es hot do zwooi verschiedne Bedeitunge:

• “Califórnia” = en Ferde-Renn, en Karrere, mit mehrre Reiter, wo do mitmache tun (das weerd schon zeit früh im 20. Joahrhunnert so mit dem Sinn benutzt).

• “Califórnia” = en riskante Aktion, wie die historische Kämffe von Chico Pedro in der domols Provinz von Sakt Petrus von Rio Grand do Sul, um 1850.

Dozu honn viele Leit ooch das Wort so benutzt: “Ahhh das iss jo en Kalifornje!”, gemmeent damit iss, ei das en Stück Land speziool gedeihe tut, wenns fruchtboor iss, weiter hin, im Sinn en Land voll mit unn Reiche unn Glück.

4. Das Musikfestival: “Califórnia da Canção Nativa” (freilich üwersetzt: Kalifornje von der riograndenser Gausch-Musik).

Im Joahrgang 1971 woar in der Stadt Uruguaiana en Musik-Festival gegründt, wo der alte Name “Califórnia” wieder benutzt unn in weitre Gebrauch gesetzt hot. Der neie Festival, die “Califórnia da Canção Nativa” woor dann konzebiert wie schöne Wettkamff mit Lieder, Mut, Kunst un Tradition.

5. Schlusswort / Resumiert:

Das Wort Kalifornje iss uarspringlich möchlist von arabische Hearkunneft, es tut earst uff enem Buch voarkomme, dann iss das Wort rüwerzus noh Amerika von der Kastilhooner hingetrooh … unn iss es dann ooch ewe im Süd von Bräsilje oonkomm; unn mit Zeit verwännert es sich zu enem spezifische Ausdruck für Wett, Mut unn Erfollich, ei im Mitte von der Natuar, uff der Kampagne, unn so iss es später dann ooch ren in der typische traditionsvolle gausch Musik ‘komm.

Origem e significado do termo “Califórnia” no sul do Brasil

1. De onde vem o nome “Califórnia”?

A palavra Califórnia surgiu pela primeira vez num romance espanhol de cavalaria (“Las Sergas de Esplandián”, 1510), onde era o nome de uma ilha imaginária governada por uma rainha chamada “Calafia”. O nome está ligado à palavra árabe “califa” (khalīfa), que significa líder ou sucessor — título usado por governantes muçulmanos.

2. Espanhóis deram o nome “Califórnia” a terras nas Américas

Quando exploradores espanhóis chegaram à península da atual Baja California, no atual México, por volta de 1530, pensaram ter encontrado a tal ilha lendária e a batizaram de Califórnia. Com o tempo, o nome foi estendido à região que hoje é o estado da Califórnia nos Estados Unidos da América.

3. E o uso no sul do Brasil?

No Rio Grande do Sul, o termo “califórnia” (com acento agudo na língua portuguesa moderna) já era usado no campo muito antes do famoso festival de música tradicional centrada na vida campeira sul-rio-grandense. Ele tinha pelo menos dois significados:

• Corrida de cavalos com vários competidores (já documentado no início do século XX).

• Incursões ousadas, como as notórias de Chico Pedro na Cisplatina, por volta de 1850.

Além disso, muita gente usava a designação califórnia para se referir a terras férteis, onde tudo dava e tudo dava certo também — uma espécie de sinônimo de sorte ou riqueza e abundância.

4. O festival “Califórnia da Canção Gaúcha”

Em 1971, na cidade de Uruguaiana, foi criado o festival com esse nome. A ideia era justamente resgatar o significado antigo da palavra, agora no plano cultural dominante no estado. Era uma competição artística que celebrava coragem, beleza e tradição no contexto da cultura sul-rio-grandense, mais especificamente abrangendo a identidade gaúcha.

5. Conclusão

O termo “Califórnia” viajou da língua árabe à ficção literária da Velha Castelha ao campo gaúcho sul-rio-grandense, e ganhou vida nova como um estimado símbolo cultural próprio. No sul do Brasil, virou sinônimo de coragem, abundância e identidade regional, destacando-se especialmente a partir da música gaúcha.

Dein ChatGPT iss grood viel klücher ‘geb

Heit hot sich still unn hehlich etwas grosses geännert: All ChatGPT-Plus-Nutzer spreche jetz automatisch mit dem neuer GPT-5 statt mit GPT-4o.

Du musst nichts tun —es ist jetz enfach do.

Wie das Internetz in Aufrechung iss, iss dein Chat nuar schneller, genauer unn flüssicher geb.

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Hoje mudou algo grandioso de forma silenciosa: todos os usuários do ChatGPT Plus agora conversam automaticamente com o novo GPT-5 em vez do GPT-4o.

Você não precisa fazer nada — ele já está aí.

Enquanto a internet está em altas festas, o seu chat ficou apenas mais rápido, mais preciso e mais fluido.

Pronunciar o “H” em hunsriqueano?

Wie funktioniert das Buchstäbche “H” im Bräsiljoonisch?

“H” om Wortoonfang – stumm, awer historisch

In Wörter wie Helena, hora, honra orrer história weerd das “h” net gesproch.
Es steht dort aus etymologische Gründe, also weche der Hearkunneft aus dem alt Latin orrer Grechisch.
Beispiele: Helena, honesta, hábito, história

Gehauchtes “h” – seltmol, doch oft in Fremdwörter

Mannichmol weerd das “h” tatsächlich ausgesproch – als leichte Hauchlaut, ähnlich wie im Deitsch.
Das passiert bei Noome orrer Wörter aus annre Sproche stammend.

  • Hanoi (Hauptstadt von Vietnam)
  • hóquei (vom Französischen hockey)
  • Hilda (vom Deutschen Hilde)
  • hunsriqueano riograndense (von Riograndenser Hunsrückisch)

Ob ma’ das “h” haucht orrer net, hot oft zu tun wo in Bräsilje, ei in was für Reschion dren ma‘ wohnt.

“H” zusammer mit en anner Buchstoob – bildt en Digraph

Wenn das “h” noh c, l orrer n kommt, verännert es der Klang von dem Buchstoob dodavoar.
Das nennt ma’ en konsonantische Digraph (zwooi Buchstoowe, awer nuar en Laut).

  • ch = klingt wie „sch“ → chave, cheiro
  • lh = klingt wie „lj“ → milha, velhinha
  • nh = klingt wie „nj“ → senhora, manhã

Das “h” hot hier keh eichne Laut, awer verännert nuar der Buchstoob davoar.


Como funciona a letra “H” na língua portuguesa?

H no início da palavra – mudo, mas com valor histórico

Em palavras como Helena, hora, honra ou história, o “h” não é pronunciado.
Está presente por razões etimológicas, ou seja, por vir do latim clássico ou do grego.
Exemplos: Helena, honesta, hábito, história

H aspirado – não é frequente, mas sim possível em algumas palavras de origem estrangeira no português moderno

Em alguns casos, o “h” pode sim ser aspirado, como um leve sopro — parecido com o som do “h” em alemão.
Isso ocorre especialmente em nomes próprios ou palavras de origem estrangeira.

  • Hanoi (capital do Vietnã)
  • hóquei (do francês hockey)
  • Hilda (do alemão Hilde)
  • hunsriqueano riograndense (do alemão Riograndenser Hunsrückisch)

A pronúncia aspirada depende da região do país , às vezes do contato com outras línguas, etc.

H junto de outra consoante – forma dígrafo

Quando o “h” vem depois de c, l ou n, ele modifica o som da letra anterior.
Chamamos isso de dígrafo consonantal (dois caracteres que juntos formam um único som).

  • ch = som de “x” → chave, cheiro
  • lh = som de “lh” → milha, velhinha
  • nh = som de “nh” → senhora, manhã

O “h” não tem som próprio, mas altera a consoante que o precede.

Alles blau!!!

Meine liewe Leit, üwer hiedas Bild:

Das iss jo wie mear zwooi, ich unn mein Mann, grood die Tooche noch retuar von Mexiko ‘komm sinn.

Ei wie ma’ ‘s do sieht, dort unne leht jo die Stadt Seattle, der Washington See, unn ganz doder hinne sieht die Beerriche … wolle ma’ soohn, wie ich ‘s dann Momentan doorrich meinem Fluchschiffs Looderoohm fotografiert honn.

Alles sinn Schatte von Blau, wo dann zusammer komme unn das Bild echt schön mache, oh üwerschön, gell?!

[HD: Das Foto wurde durch den bei uns sogenannten „Ladenrahmen“ – also den Fensterrahmen – des Flugzeugs aufgenommen.]

[PT/BR: Voltando da terra dos Maia no México, fotografei o azul de Seattle logo antes de pousar nosso avião.]

Blick aus dem Fluchschiffloode uff Seattle mit Wasser, Insel unn Beerriche im Hinnergrund