DER ABSCHIED
DAS ATEES
O ADEUS …

AKADEMISCHER MOOLER aus dem 19. Joahrhunnerte deitschsprächiche Raum
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Gemälde von Carl Wilhelm Hübner:
Die Auswandrer ehre Abschied von ehrer Heimat (1846).

Der Abschied (Rottmann)

Textdaten
Autor: Peter Joseph Rottmann
Titel: Der Abschied
aus: Gedichte in Hunsrücker Mundart. S. 3-4
Auflage: 4. vermehrte Auflage
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: R. Voigtländer
Erscheinungsort: Kreuznach
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung: Gedicht in Hunsrücker Mundart über die Auswanderung nach Brasilien
Erstausgabe 1840
Bearbeitungsstand
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[3] Der Abschied.

Parodie auf „Hektors Abschied“ v. Schiller.

Liesekett.[1]

Willst Dau, Hannes, noh Bresilje ziehe,
Wo Deich Schlange unn die Affe kriehe?
Ach, dann stehrbt gewiß Dei Liesekett!
Wer sall[2] meich dann bei die Spielleit[3] fehre,
5Wann eich naunder meine Kerl[4] verleere?

Geh, eich wullt, datt Deich der Deiwel[5] hätt?

[4] Hannes.

Tobich Mensch![6] watt brauchste so se brille?[7]
’diß nau ähmol annerscht nitt mei Wille,
Unn eich honn[8] Der’t jo schunn lang gesaht:
10 Wannet so viel Annerleit[9] broweere,[10]

Kann eich’t aag;[11] eich honn Neist se verleere,[12]
Wie’t em Ann’re geht, so geht meer’t grad.

Liesekett.

Nau heer[13] eich Deich Moorjets[14] nit meh bloose,[15]
Ohne Heert[16] unn Hierer[17] sinn die Oose,[18]
15 Die Dei Ohrallvatter[19] schunn[20] gehuth;[21]

Wo Dau hingehst, brauch m’r Neist se schaffe,
Kann de Kaffi mit de Hänne[22] raffe;
Geh, Dau Wieschder[23] bist m’r nit meh gut!

Hannes.

Liesekett, wie kannst Dau nor so schwetze?
20 Lißt[24] de Deich vunn wieschde Leit verhetze?

Kennst Dau meich dann noch nitt besser, sah?!
Sei sefriere![25] wann eich brav[26] Karline
Loorde[27] in dem naue Lann[28] verdiene,
Kumm eich wierer, unn Dau gist[29] mei Fraa.[30]

Hochspringen ↑ 01 Elisabetha Katharina.
Hochspringen ↑ 02 soll, wird.
Hochspringen ↑ 03 zum Tanze.
Hochspringen ↑ 04 Liebhaber.
Hochspringen ↑ 05 Teufel.
Hochspringen ↑ 06 dummes Mädchen.
Hochspringen ↑ 07 wofür das Weinen.
Hochspringen ↑ 08 habe.
Hochspringen ↑ 09 andere Leute.
Hochspringen ↑ 10 probieren.
Hochspringen ↑ 11 kann ich es auch.
Hochspringen ↑ 12 verlieren.
Hochspringen ↑ 13 höre.
Hochspringen ↑ 14 Morgens.
Hochspringen ↑ 15 blasen beim Viehaustreiben.
Hochspringen ↑ 16 Hirt.
Hochspringen ↑ 17 Hüter.
Hochspringen ↑ 18 Ochsen.
Hochspringen ↑ 19 Urgroßvater.
Hochspringen ↑ 20 schon.
Hochspringen ↑ 21 gehütet.
Hochspringen ↑ 22 Händen.
Hochspringen ↑ 23 Wüster, Unartiger.
Hochspringen ↑ 24 läßt.
Hochspringen ↑ 25 zufrieden.
Hochspringen ↑ 26 viel.
Hochspringen ↑ 27 dort.
Hochspringen ↑ 28 im neuen Lande.
Hochspringen ↑ 29 wirst.
Hochspringen ↑ 30 Frau.

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Hektorlied

Hektor sein Abschied von Andromache, Gemälde von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein.

Hektor sein Abschied ist en Gedicht von Friedrich Schiller. Das weard in Schillers Räiber von Amalia von Edelreich in der 2. Szene von der 2. Akt gesung. Karl [Koorl] Moor, wo sich als Groof von Brand ausgebt, woard von seiner Geliebte Amalia, wo ihn für tot hält, noch net erkannt, als Amalia das Hektorlied oonstimmt.

Inhaltlich geht das im Gedicht um en klassisch Abschiedsszene – aus der Homer sein Ilias [selder ooch: die Illiade genännt, wie in Brasilioonisch, im Singular: A Ilíada], do dren, die Trojaner sein Vorkämper, der Held Hektor, sich zu seinem voraussehbar letzte Kampf von seiner Frooh Andromache trenne muss. Motivisch weard damit gleichzeitich die Tief von das Gefühl wo beide Singende für enanner betont.

Von Schiller meahrfach üweroorweitet, woard die Lied dann zu enem seiner berühmtesten Gedichte: Hektors Abschied (ooch als: Hektor und Andromache noch in: Gedichte, 1800). Schiller hot die „eins meiner besten“ genännt (Sieh Quell: Brief an Körner, 27. Mai 1793).[1]

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Andromache

Will sich Hektor ewig von mir wenden,
Wo Achill mit den unnahbarn Händen
Dem Patroklus schrecklich Opfer bringt?
Wer wird künftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Götter ehren,
Wenn der finstre Orkus dich verschlingt?

Hektor

Teures Weib, gebiete deinen Tränen,
Nach der Feldschlacht ist mein feurig Sehnen,
Diese Arme schützen Pergamus.
Kämpfend für den heilgen Herd der Götter
Fall ich, und des Vaterlandes Retter
Steig ich nieder zu dem stygschen Fluß.

Andromache

Nimmer lausch ich deiner Waffen Schalle,
Müßig liegt dein Eisen in der Halle,
Priams großer Heldenstamm verdirbt.
Du wirst hingehn, wo kein Tag mehr scheinet,
Der Cocytus durch die Wüsten weinet,
Deine Liebe in dem Lethe stirbt.

Hektor

All mein Sehnen will ich, all mein Denken
In des Lethe stillen Strom versenken,
Aber meine Liebe nicht.
Horch! der Wilde tobt schon an den Mauern,
Gürte mir das Schwert um, laß das Trauern,
Hektors Liebe stirbt im Lethe nicht.

Quellen
Hochspringen ↑ vgl. [1] Brief Schillers an Körner, 27. Mai 1793 im Friedrich Schiller Archiv
WIKIPEDIA – Die freie Enzyklopädie

FRANZ SCHUBERT
duetten / Duetos
HEKTORS ABSCHIED

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Fratzbuch: Riograndenser Hunsrückisch
5. März 2014
Facebook: Paul Beppler
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